Der Naturschutzhof als BNE-Zentrum: So sieht Bildung für nachhaltige Entwicklung bei uns aus!

Ein Rückblick auf die BNE-Fortbildungen am Naturschutzhof.

„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ – kurz BNE – ist ein Begriff, der in den letzten Jahren immer häufiger in der Politik und auch in der Umweltbildung verwendet wird. Auch der NABU Naturschutzhof Nettetal widmet sich seit Juni 2018 als Regionalzentrum für BNE (siehe https://www.bne.nrw.de/bne-agentur-nrw/bne-landesnetzwerk-nrw/uebersicht/) verstärkt diesem Thema. Doch was bedeutet es konkret?

Das Ziel von Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es, Menschen mit verschiedenen Kompetenzen auszustatten, sodass sie ihre Umwelt auf ökologisch verträgliche, wirtschaftlich leistungsfähige und sozial gerechte Art und Weise aktiv auch unter globalen Aspekten gestalten können. Diese Fähigkeiten, die auch ein ganz besonderes Verhältnis zur Umwelt bedeuten, sind gerade für die jüngeren Generationen wichtig.

Doch ein solcher Blick auf die Welt und auf die eigene Person entsteht nicht von allein, er braucht Vermittler. Aus diesem Grund wurden am Naturschutzhof Nettetal im März und April 2019 zwei Fortbildungen für LehrerInnen, ErzieherInnen und andere Interessierte angeboten: „BNE-Modul Anlage eines Naschgartens“ und „BNE-Modul Biologische Vielfalt im Außengelände fördern“. Die Veranstaltungen waren Teil der landesweiten Kampagne „Schule der Zukunft“ und sollten zeigen, wie das Außengelände einer Bildungseinrichtung im Sinne von BNE genutzt werden kann, um Kindern und Jugendlichen die Themen nachhaltige Landwirtschaft, Ernährung, Gesundheit und nachhaltiger Konsum (die von der UN festgelegten „Sustainable Development Goals“ 2, 3 und 12, mehr Informationen unter https://17ziele.de/) durch praktische Erfahrungen näherzubringen.

In beiden Fortbildungen wurde daher darauf gesetzt, den Teilnehmenden neben umfangreichem Fachwissen auch die Methodik zu vermitteln, die notwendig ist, um Kinder und Jugendliche mit Projekten in z.B. einem Schulgarten zu erreichen. Um möglichst fundiertes praxisnahes Wissen einzubinden, leitete neben Wiebke Esmann, der Naturschutzhof-Leiterin, auch der Gärtnermeister und Kräuterpädagoge Jürgen Tüffers die Fortbildungen. Es wurden Konzepte zur Anlage von Hochbeeten oder Naschgärten präsentiert und botanisches sowie zoologisches Wissen vermittelt. Auch Naturschutzhof-Gründer Heinz Tüffers tauschte seine wertvolle langjährige Erfahrung mit den Teilnehmenden aus.

Die Essener Landschaftsarchitektin Martina Hoff erläuterte im Rahmen der Veranstaltung zur Steigerung der Artenvielfalt im Außengelände, was es bei der gestalterischen Umsetzung eines neuen Projektes so alles zu beachten und zu planen gibt und zeigte an praktischen Beispielen, wie solche Projekte zur Steigerung der Artenvielfalt tatsächlich aussehen und an anderen Bildungsstätten bereits funktionieren. In der Veranstaltung zur Anlage eines Naschgartens stellte zusätzlich Günther Wessels, Ingenieur für Landschaftspflege, seine umfangreichen Kenntnisse sowie seine sehr schmackhaften selbstgemachten Marmeladen zur Verfügung.

Da jedoch rein theoretisches Wissen nur bis zu einem gewissen Punkt helfen kann, durften alle Teilnehmenden zusätzlich zu den Vorträgen auch selbst einmal tatkräftig anpacken. So legten sie gemeinsam ein insektenfreundliches Beet an, bauten ein Hochbeet vom Zusammenschrauben der einzelnen Bretter bis hin zur Bepflanzung, und legten selbst einen Naschgarten von circa 100 m² an. Besonders über diesen praktischen Teil waren viele der ErzieherInnen und LehrerInnen sehr froh. Eine Teilnehmerin erklärte, dass sie nun viel weniger Sorge hätte, ein solches Projekt an ihrer Schule selbst in die Hand zu nehmen.

Das Naturschutzhofteam freut sich sehr über die gelungenen Fortbildungen und das positive Feedback der Teilnehmenden und hofft, dass bald viele neue Gartenprojekte im Außengelände von Schulen und Kitas aufblühen werden.