Wasservogelzählung

Vogelsichtung entlang der Niers

Graugänse

Graugänse

Im Dezember fand die Wasservögelzählung des NABU-Willich für die Bio-Station statt. Die Zählung wurde in mehreren Gruppen an unterschiedlichen Gewässern durchgeführt. Unsere Gruppe bestand aus drei Personen und wir waren zum ersten Mal in Sachen Vogelzählung unterwegs. Das uns zugewiesene Gebiet führte etwa 12 km an der Niers entlang. Mit Ferngläsern und einem Notizblock bewaffnet sind wir bei sonnigem und trockenem Wetter losmarschiert und waren total gespannt. Direkt zu Beginn sahen wir den Eisvogel, der in einem kleinen Baum am Ufer saß und ins Wasser blickte. Kaum dass wir ihn wahrgenommen hatten, flog er auch schon davon. Schade, denn es wäre toll gewesen, ihm bei einem seiner Tauchgänge zuzusehen.

Im weiteren Verlauf konnten wir zwei Gebirgsstelzen beobachten, die mit ihren langen Schwanzfedern auf und ab wippend am Flussufer nach Nahrung suchten. Ein Stück weiter, auf einem brachliegenden Acker, waren etwa 20 Graugänse mit der Nahrungssuche beschäftigt.

 

Auf der Niers selber konnten wir fünf Zwergtaucher beobachten. Die kleinen Wasservögel sind wieselflink, sehr scheu und können recht lange tauchen. Ein Tauchgang beginnt meistens mit einem kleinen Sprung, wobei sie mit dem Kopf voran ins Wasser abtauchen. Sie suchen nach kleinen Fischen und Wasserinsekten. In unmittelbarer Nähe bemerkten wir auch Teichhühner, die am Ufer umherliefen, um hier und da im schlammigen Boden nach Insekten, Samen und Schnecken zu suchen.

An den Böschungen und in den Feldern waren Grau- und Silberreiher zu sehen, wobei die Silberreiher aktiver wirkten als die Graureiher, die teilweise mit eingezogenem Hals auf einem Bein vor sich hin   dösten. Im weiteren Verlauf machten etwa acht Stockentenpaare laut schnatternd auf sich aufmerksam, die dann zum anderen Ufer paddelten, als wir uns näherten. Hin und wieder hörten und sahen wir Mäusebussard und Turmfalken. Entlang des Weges wechselten sich Wiesen- und Ackerflächen mit Bäumen und Sträuchern ab. In einem größeren Gehölzstreifen tummelten sich Blau- und Kohlmeisen, Buchfinken und Rotkehlchen. Außerdem konnten wir vier Wintergoldhähnchen und einige Schwanzmeisen beobachten.

Im weiteren Verlauf der Wegstrecke erreichten wir einen Anglersee, wo einige Reiherenten und Stockenten umherschwammen. Direkt dahinter war eine große, eingezäunte Wiese und dort erblickten wir voller Freude einen großen Schwarm von etwa 130 Kanadagänsen und 15-20 Graugänsen. Die Vögel waren zwar mit Fressen beschäftigt, machten aber trotzdem lautstark auf sich aufmerksam. Das war fast am Ende unseres Zählbereiches und wir konnten zufrieden mit unseren Beobachtungen den Rückweg antreten. Auf dem Rückweg überflog uns ein Kormoran und über einer Wiese rüttelte ein Turmfalke, der aber weiterflog, als er uns bemerkte. Am Ende der Strecke verabschiedeten wir uns und beschlossen, dass wir bei der nächsten Zählung wieder dabei sein werden.

                                                                                                                                                                                                                                                               Fotos und Text: Anke Klusen